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Realisierung 2008 durch Lumopol |
Klang - Raum - Licht
Im Rahmen der gestellten Aufgabe, werden drei Aspekte thematisiert, die sich in enger Wechselwirkung zueinander befinden und wahrnehmbar einander bedingen: Klang in Form von Musik, der Raumkörper in seiner besonderen architektonischen Ausprägung und Licht mit seinem hohen visuellen Vermittlungspotenzial. Anliegen der vorgeschlagenen Installation ist es, das Zusammenspiel und die Wesensmerkmale von Musik und Raum im Innern - durch die Wechselwirkung von Licht und Architektur im Außenraum erlebbar zu machen und dabei eine angemessene künstlerische Außenwirkung der Konzertsaalarchitektur zu erzielen.
Idee
In die Fugen der großflächigen Fassadenscheiben der architektonischen Hülle des neuen Konzertsaales der Musikhochschule werden Leuchtdioden-Streifen (kurz: LED = Light Emmitting Device) montiert. Diese sind in der Lage in jeder beliebigen Farbe zu leuchten und durch eine entsprechend programmierte Steuerung auf Klangimpulse im Innenraum des Konzertsaales dynamisch und in unterschiedlichen Intensitäten zu reagieren. Dabei handelt es sich um ästhetische Farbverläufe, die anhand aus dem Klangsignal gewonnener Informationen ausgewählt und modifiziert werden. So ist es möglich, eine assoziative Verbindung zum Innengeschehen herzustellen und gleichzeitig die Eigenständigkeit der äußeren Lichterscheinung zu wahren. Der über ein Raummikrofon im Konzertsaal aufgenommene Klang wird in Echtzeit durch eine programmierbare Steuerung verarbeitet. Diese ermöglicht es, verschiedene Parameter der Musik (wie z.B. Lautstärke, Rhythmus, Harmoniegehalt) zu erkennen und in ausgewählte Farbfolgen zu transformieren. Diese werden außen in verschiedenen Lichtfarben und Helligkeiten durch die LED-Streifen in den Fassadenfugen angezeigt.
Lichtwirkung
Das äußere Erscheinungsbild des Lichts soll einen möglichst zurückhaltenden Charakter haben und einen harmonischen Bewegungsablauf vollziehen. Deshalb beruht die Programmierung auf ruhigen und minimalistischen Farbwechseln, die vom Rhythmus der Musik im Innern getragen sind. Wenn im Konzertsaal dagegen Stille herrscht, soll weißes auf- und abschwellendes Licht das Gebäude - einem schlafenden Körper gleich - in ruhigem Pulsieren atmen lassen. Hintergrund Ein wesentliches Merkmal des Unterschieds zwischen Architektur und Musik im hier thematisierten Zusammenhang ist Bewegung. Während Architektur die Form als bedeutungsvolles Symbol der Festigkeit, als dauerhafte Verankerung der Zeit im Raum proklamiert, ist Musik dagegen rhythmisches Dahinströmen. Das architektonische Konzept des Konzertsaales trägt diesem Aspekt bereits Rechnung. Die Hülle aus sich überlagernden Fassadentafeln umschließt den (Klang-) Raum behutsam schützend und gibt der Musik den Vorrang.
Hintergrund
Ein wesentliches Merkmal des Unterschieds zwischen Architektur und Musik im hier thematisierten Zusammenhang ist Bewegung. Während Architektur die Form als bedeutungsvolles Symbol der Festigkeit, als dauerhafte Verankerung der Zeit im Raum proklamiert, ist Musik dagegen rhythmisches Dahinströmen. Das architektonische Konzept des Konzertsaales trägt diesem Aspekt bereits Rechnung. Die Hülle aus sich überlagernden Fassadentafeln umschließt den (Klang-) Raum behutsam schützend und gibt der Musik den Vorrang.Mit der gleichen Zurückhaltung will auch der vorliegende künstlerische Entwurf agieren. Er nutzt die Fassade als Transformations-Filter. Vergleichbar mit der Änderung des Aggregatzustandes im Übergang von flüssig zu gasförmig, strömt die Musik aus dem Inneren - gewandelt in Licht - aus den in rhythmischer Veränderung leuchtenden Fugen der Außenhaut. Den sich durch die hellen und leichten Fassadenscheiben auflösenden Raumgrenzen wird somit ein Moment der Bewegung hinzugefügt, welches das Erscheinungsbild des Baukörpers in einen leichten, schwebenden, tänzerischen Rhythmus setzt. Dabei wird in ästhetischer Assoziation ein Hauptcharakteristikum von Musik im Bezug zur Architektur repräsentiert: Bewegung durch den Raum und Veränderung.