Weißeritz - Licht+Spiele Dresden

Projektbeiträge

Für die „Weißeritz Licht+Spiele“ wurden 10 Künstler und Künstlergruppen eingeladen, sich mit verschiedenen Situationen entlang des Flusses auseinanderzusetzen und ihre Ideen (licht-)künstlerisch darzustellen. Es entstanden 12 sehr unterschiedliche Arbeiten mit verschiedenen Ansätzen und Assoziationen, welche eine Woche lang die Wahrnehmungsmöglichkeiten des Ortes beeinflussten und dessen Erscheinungsbild veränderten.

Eine erste Gruppe von Beiträgen rückte den Fluss selbst ins Zentrum des Interesses:

Zwischen zwei eng beieinander liegenden Brücken schoss, mitten im größten Verkehrsgewirr, eine haushohe, farbig leuchtende Fontäne in die Höhe. Vielen Passanten wurde erst dadurch die Anwesenheit des eingezwängten, kanalisierten Flusses bewusst. (Lumopol)

An einer ruhigen Straße spannten sich große Leuchtflächen über den Fluss. „Unter der ungewohnten Erscheinung diffusen und weichen Lichts, in einer eher von Galerien oder repräsentativen Räumen gewohnten Lichtqualität, wird der Fluss zum Objekt der Betrachtung, herausgeschält aus der nächtlichen Umgebung.“ (LPG)

Überwiegend mit Tageslicht arbeitete Jürgen Bretschneider, der den Wasserlauf mit Hilfe senkrechter Spiegelflächen vor beiden gegenüberliegenden Ufermauern vervielfältigte und so mit der Wahrnehmbarkeit des Ortes, der Bewegung des Wassers und der Lichtreflexe auf dessen Oberfläche spielte.

In einer zweiten Gruppe wurde das Erscheinungsbild des Flusses verfremdet und damit die Wirklichkeit hinterfragt:

Von einer Brücke aus wurde ein großer, leuchtender Ball sichtbar, der in einer dunklen Häuserschlucht über dem Wasser schwebte. Er veränderte langsam die Farbe während auf seiner Oberfläche Wellenreflexe spielten. (Lumopol)

Neben einer anderen Brücke „wuchs“ mitten in der Weißeritz ein hell leuchtender, grüner Kunstrasen - ein Verweis auf den lebendigen, natürlichen Fluss in seinem künstlichen Flussbett. (Sylvia Scharschuh, Jürgen Meier)

Erinnerungen an die Hochwasserkatastrophe 2002 und an die Kraft des nur scheinbar gezähmten Gewässers weckte das Projekt „Pegel 12/08/02“, welches den höchsten Wasserstand als feine rote Laserlinie auf Gebäude, Bäume und Passanten zeichnete. (Zwicker Lichtkunst)




Eine weitere Gruppe von Beiträgen gab sich spielerisch assoziativ:

Licht als Lebensmittel wurde in der Arbeit „eating the light“ versinnbildlicht. Durch den formalen Aspekt der Installation - ein leuchtender Grill – wurde gleichzeitig auf das Potential der Flusslandschaft als Erholungsraum hingewiesen. (Ruairi O’Brien)

Ein scheinbar aufgelaufenes Floß mit Stuhl und Dusche verweist auf den Fluss als Reiseweg und „Möglichkeiten zu verschwinden.“ (Svea Duwe)

Eine vierte Gruppe der Beiträge war metaphorischer Art bzw. rückte Orte der Umgebung ins Bewusstsein, die nicht unmittelbar zum Fluss gehörten:

Menschenmengen wurden auf eine verlassene Brücke projiziert, womit das an Interpretationen reiche Sinnbild der Flussüberquerung thematisiert wurde.
(
Ralf Hellmann)

In den Fenstern eines verlassenen Gebäudes erschienen illuminierte Bilder. „Die im Wechsel gezeigten Szenen boten Möglichkeiten zukünftiger Nutzungen im Quartier und werden Bildern natürlicher Abläufe gegenübergestellt.“
(
Wencke Reichel, Sabine Siegemund)

Der Brückenfeiler einer den Fluss überquerenden Hochstraße wurde zum leuchtenden Kaleidoskop bewegter Videobilder - zusammengesetzt aus aufgespürten Motiven des städtebaulich zerstückelten Umfelds. (Thilo Fröbel)

Schließlich wurde im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der ehemalige Speicher der Bienertmühle mit dynamischer Farblichtgestaltung akzentuiert. (Licht-In-Form, Heinrich Müller)



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